OldtimAIR auf dem Stanserhorn
Von den Gästen welche während unserem Norwegen-Trip unsere Wohnung hüteten, haben wir einen Flyer auf dem Tisch liegen gehabt. Eine Parade von Oldtimerflugzeugen auf dem Stanserhorn. Schnell stand der Termin fix in unserer Agenda, welche sich nach unserer kurzen Auszeit bereits wieder Ruck-Zuck gefüllt hat.

Als die Wetterprognose für den Samstag perfektes Wetter voraussagte, haben wir unsere Bergbahntickets gebucht. Mit der Fahrt aufs Stanserhorn erlebt man eine Zeitreise. Wir starten mit der 1893 in Betrieb genommen Standseilbahn von Stans nach Kälti. Die Standseilbahn ist die letzte von ursprünglich drei Standseilbahn-Sektionen von Stans aufs Stanserhorn, welche noch in Betrieb ist. Während rund 10 Minuten legen wir 1547 Meter Distanz und 262 Meter Höhe zurück. Die gemütliche Fahrt in dem hölzernen Wagen ist ein Erlebnis. Um sich einen Platz zu sichern, empfiehlt es sich die Fahrt online zu buchen und sich einen Boarding-Pass zu sichern. Mit diesem erhält man ein Zeitfenster, in welchem man transportiert wird.

Die nächste Sektion aufs Stanserhorn erfolgt mit der einzigartigen „Cabrio“-Seilbahn. Auf zwei Etagen geniesst man auf der oberen ein Freiluft-Erlebnis. Selbstredend also, dass wir uns möglichst zügig aufs Oberdeck begeben haben. Die Kabine hängt breitspurig an zwei Tragseilen zwischen den beiden Fahrwerken. Die Stützenüberfahrten sind aufgrund der Geometrie der Gondeln ein Erlebnis, nicht unangenehm, aber doch irgendwie ganz anders als gewohnt.

Angekommen auf dem Stanserhorn suchten wir uns einen ersten Platz. Auf einer gemähten Wiese hatten wir einen tollen Blick in Richtung Titlis. Kaum angekommen und hingesetzt, ging es auch schon los mit der Flugzeugparade. Flugzeugparade und nicht Airshow deshalb, da vom BAZL (Bundesamt für zivile Luftfahrt) nur Vorbeiflüge und keine Figuren wie Rollen oder Loopings genehmigt wurden.





Das spezielle an diesem Event ist, dass die Flugzeuge auf Augenhöhe oder sogar darunter vorbeifliegen. Zusammen mit dem wunderbaren Alpenpanorama ergibt sich eine einmalige Athmosphäre.


Zu sehen bekamen wir einige Leckerbissen. Eine unserer beiden persönlichen Lieblinge war die North American B-25 „Mitchell“. Der Sound der „Mitchell“ von ihren beiden 14-Zylinder Sternmotoren mit insgesamt 3400 PS verursacht bei Motorenliebhabern Gänsehaut. Nach dem Vorbeiflug geht das heulen der Propeller in ein dumpfes Grollen und Bollern der beiden riesigen durch einem Kompressor aufgeladenen, luftgekühlten Sternmotoren mit jeweils knapp 43 Liter Hubraum, über. Ein richtig (Tschuldigung) geiler Sound! 🙂

Der zweite Leckerbissen war die Hunter „Papyrus“ das einzige Turbinengetriebene Flugzeug an dieser „Airshow“. Dank dem grossen Engagement des Hunterverein Obersimmental, ist diese tolle Maschine überhaupt noch in der Luft zu sehen. Die Maschine mit der speziellen Bemalung, in Anlehnung an das Logo der Fliegerstaffel 18 – einem Papierflieger, sollte eigentlich vor dem Flugplatz St. Stephan auf einen Sockel montiert werden. Umso toller ist es dieses Stück Schweizer Luftfahrtgeschichte heute noch in der Luft zu sehen.


Zwischendurch kreisten auch noch biologisch angetriebene Flieger über unseren Köpfen. Von verschiedenen ornithologisch sachverständigen Personen wurde bestätigt, dass es sich dabei um relativ selten gesehene Gänsegeier handelt. Die grossen Vögel haben die Show wohl ebenfalls genossen.



One Comment
Anonym
Spannend geschrieben ? und wieder tolle Bilder ??